Nals Margreid
Die Kellerei Nals-Margreid gehört zu den jüngeren Gründungen in der Südtiroler Weinszene, 1985 entstanden aus dem Zusammenschluss der Kellerei Nals (zwischen Bozen und Meran gelegen) mit der etwa 40 Kilometer entfernten Kellerei Margreid-Entiklar im Südtiroler Unterland. Die Stärke der Genossen liegt im Weißweinbereich, wobei auch einige Rote, unter anderem die Vernatsch-Weine, zu den Spitzenprodukten in Südtirol zählen.
Entscheidend bei einer Genossenschaft ist immer die herrschende Qualitätsphilosophie: werden die Weinbauern für gelieferte Traubenmengen bezahlt oder für Traubenqualitäten? In dieser Hinsicht gehören die Nals-Margreider eindeutig zu den Qualitätsverfechtern. Der Anbau erfolgt naturnah, die Hektarerträge werden streng begrenzt. Zudem verfügen die sympathischen Genossen über einen Naturschatz, der, je wärmer die Jahre werden, umso entscheidender für die Qualität vor allem der Weißweine ist: geografisch hoch gelegene Weinberge (wie bei Penon und Sirmian), die für Kühle bei den Reben und bei den Weinen für Frische sorgen.
Die önologisch bis ins kleinste Detail durchdachte Kellerei wird vom Alpenpanorama eingerahmt. Verantwortlicher Kellermeister ist hier der ehrgeizige Harald Schraffl, der es wie wenige in seiner Region versteht, den Sortencharakter der Weine idealtypisch herauszuarbeiten, bei den Cru-Weinen zudem den besonderen Lagencharakter. Die Weine zeugen von technischer Brillanz (wie in Südtirol oft der Fall), aber zusätzlich dieser Faktor "x", der die Nals-Margreider Weine unverwechselbar macht: eine wunderbare Balance von Frucht (die niemals verleugnet wird) und Säure (die niemals dominiert), von Fülle und Frische. Man trinkt Wein und hat zugleich das Gefühl, in eine reife, saftige Traube zu beißen.