Am Südende des Gardasees befindet sich das Lugana-Gebiet. Hier werden vorwiegend Weißweine aus der lokalen Rebsorte Turbiana gekeltert. Die Qualitätsunterschiede der Weine sind groß: Sie reichen vom einfachen Tischwein in der Trattoria bis zur edlen, lagerungsfähigen Riserva. Neben fragwürdigen Exemplaren mit hohen Hektarerträgen (dass man am Ende eigentlich nur noch Wasser in der Flasche vermuten darf), gibt es auch qualitätsbewusste Produzenten. Ein Paradebeispiel ist die Tenuta Roveglia: akribische Arbeit im Weinberg, nachhaltige Bewirtschaftung nach SQNPI-Zertifizierung und sorgsame Vinifikation im modernen Keller.

Das heute rund 100 Hektar große Gut zählt zu den ältesten der Region und liegt im ursprünglichen Lugana-Gebiet. Die Wurzeln gehen zurück bis ins Jahr 1404. Der Aufstieg der Tenuta zu einem der Spitzenbetriebe ist der beständigen und innovativen Arbeit von Professor Giovanni Azzone sowie dem unentbehrlichen Fachwissen seines Önologen Paolo Fabiani zu verdanken. Die Tenuta Roveglia ist noch heute in Familienbesitz und wird von Babettli Azzone und Paolo Fabiani geleitet.

Die Qualitätsabstufung der Weine orientiert sich am Alter der Reben und unterstreicht den klaren Qualitätsgedanken der Tenuta Roveglia. Erst mit einem Alter von 20 Jahren sind die Weinreben tief genug im lehm- und kalkhaltigen Boden verwurzelt, um Trauben für das Aushängeschild des Weinguts liefern zu dürfen: den vielfach ausgezeichneten Lugana Limne. Mit zunehmendem Alter der Reben sinkt der Ertrag, doch das tiefe und weitverzweigte Wurzelwerk versorgt die Pflanzen mit vielen Mineralstoffen. Der aus den wenigen Trauben gewonnene Wein kann komplexer und intensiver sein. Für die große, konzentrierte Lugana Riserva Catullo müssen die Reben mindestens 55 Jahre alt sein. Zum Spitzentrio gesellt sich die Rotwein-Cuvée Ca d’Oro, der an Ripasso denken lässt.