
Quinta da Plansel
Im Süden Portugals erstrecken sich jenseits des namensgebenden Flusses Tejo die eindrucksvollen Weiten des Alentejo. Die landwirtschaftlich geprägte Region ist mit dunklen Korkeichen und silbrig schimmernden Olivenbäumen gesprenkelt. Schafe suchen Schatten unter den Bäumen, vereinzelt trifft man auf grüne Weinberge. An der Atlanktikküste wirkt der Alentejo wie das Kalifornien Portugals, im Landesinneren wird es zunehmende heißer und trockener. Portugal ist die große Unbekannte unter den entwickelten Weinländern Europas; kein anderes Land besitzt so viele autochthone Rebsorten wie dieses kleine Land am westlichen Rand Europas. Etwa eine Autostunde östlich der Hauptstadt Lissabon liegt die Quinta da Plansel. 1997 gründete die deutsche Auswandererfamilie Böhm-Lindemann das Weingut am Ortsrand von Montemor-o-Novo.
Bereits Anfang der 1980er Jahre legte Jorge Böhm, Spezialist für die Rebsorten der iberischen Halbinsel, mit der für den portugiesischen Weinbau wegweisenden Rebschule Vivieros Plansel den Grundstein für das heutige Weingut. Tochter Dorina Lindemann (Bildmitte) folgt ihm nach ihrem Weinbaustudium im Rheingau nach Portugal und vinifiziert 1997 ihren ersten Jahrgang. Seitdem hat sie die Quinta zu einem international beachteten Betrieb mit stattlichen 80 Hektar Rebfläche entwickelt – nicht zuletzt dank der Symbiose zwischen Rebschule und Weingut. Die Töchter Júlia (links) und Luísa (rechts) stehen tatkräftig zur Seite. Die Weine sind modern vinifiziert, zugänglich, charmant, fruchtbetont, ausdrucksstark - in jedem Fall eine Entdeckung wert. Kurzum: große portugiesische Weinkunst, saúde!