2021 Valpolicella Ripasso Classico Superiore Pojega trocken

Besondere Bedeutung hat in den letzten Jahren der Ripasso erlangt. Pojega steht, was Dichte und Intensität betrifft, weit über dem normalen Valpolicella, gibt schon eine Idee vom Amarone (der rein aus getrockneten Trauben gekeltert wird), ist aber ein ganz eigenständiger Weincharakter, kein "Amarone light". Er vereint die besten Eigenschaften beider Stilrichtungen. Das Geheimnis, worin beide zusammenfinden, heißt Ripasso. Der "normale" Valpolicella - beim Pojega handelt es sich bereits um das streng selektionierte Lesegut aus der gleichnamigen Einzellage bei Negrar - wird nach der ersten Gärung auf den Schalen des Amarone nachvergoren (rifermentazione). Vom Valpolicella hat er das bezaubernde Fruchtspiel, vom Amarone Intensität, Körperreichtum und Schmelz.

Dichtes Rubinrot im Glas, ein reiches Fruchtbouquet erfreut die Nase, helle Kirschen treffen sich mit Pflaumen und dunklen Beeren, Anklang an getrocknete Früchte, herbstliche Aromen kommen dazu, Tabak, manche entdecken schwarze Trüffel. Am Gaumen Tiefe, Gehalt und Struktur. Man kann fast nicht glauben, dass Bardolino und (auch dieser) Valpolicella Ripasso aus den gleichen Rebsorten gekeltert werden. Der Boden, oder wie der Oberbayer sagt: das Terroir, macht den Unterschied. Die Tiefe und Struktur am Gaumen zeigen, warum die Einzellage Pojega im "Tal der vielen Keller" (= Val-poli-cellae) seit jeher als eine ganz besondere gilt. Die erhöhte Lage an den Ausläufern der Monti Lessini sorgt für Frische, die vulkanischen Böden für eine facettenreiche Frucht. Die Tannine sind ganz weich, der Rotwein wird für etwa 12 Monate in Eichenfässern ausgebaut. Hervorragendes Preis-/Qualitätsverhältnis.

Die Einzellage Pojega liegt übrigens gleich hinter dem hauseigenen Schlösschen nebst famoser Gartenanlage. Ein Besuch im Giardino di Pojega von Guerrieri-Rizzardi (bei Negrar, nördlich von Verona) lohnt sich allemal, Weinliebhaber kommen auf ihre Kosten.